Altersbedingte Makuladegeneration (AMD)

Altersbedingte Makuladegeneration (AMD)

Die Makuladegeneration ist in Deutschland eine häufige Erkrankung, an der etwa 2 bis 3 Millionen Menschen leiden. Sie ist die häufigste Erblindungsursache in unseren Industrieländern. Der Beginn der Erkrankung ist oft schleichend und die Sehverschlechterung schreitet nur sehr langsam voran. Lesen und Arbeiten in der Nähe werden zunehmend schwieriger.

Im späten Stadium bemerken die Patienten im zentralen Blickfeld einen grauen, unscharfen an Größe zunehmenden Fleck, an dem ein exaktes Sehen nicht mehr möglich ist. Oft wird eine Sehverschlechterung nicht bemerkt, da zunächst nur ein Auge erkrankt ist und das gesunde Auge den Sehverlust des erkrankten Auges ausgleicht. Leider kommt es in einigen Fällen jedoch innerhalb von fünf Jahren auch zu einer Erkrankung am anderen Auge.

Verschieden Formen der AMD

Je Krankheitsverlauf unterscheidet man zwei Formen der Makuladegeneration:

Die trockene AMD, unter der der größte Teil mit 80% der Betroffenen leidet, zeichnet sich durch einen schleichenden Beginn und einen oft jahrzehntelangen Verlauf mit langsam fortschreitender Sehverschlechterung aus.

An der feuchten AMD leiden lediglich circa 20 % der Patienten. Sie ist die aggressivere, gefährlichere Form und entwickelt sich zumeist aus einer trockenen AMD durch das Einwachsen von krankhaften Blutgefäßen. Sie kann schnell zu einer deutlichen Sehverschlechterung und sogar zur Erblindung führen. In den meisten Fällen führt auch diese Form der Makuladegeneration nicht zur völligen Erblindung, früher oder später kann es jedoch dazu kommen, dass Linien verzerrt oder gebogen wahrgenommen werden und die Lesefähigkeit verloren geht.

Eine Sonderform der AMD ist die diabetischen Retinopathie

Die Diabetische Makulopathie ist eine Erkrankung der kleinsten Blutgefäße des Auges. Es kommt hierbei, wie an vielen anderen Stellen im Körper, wie der Niere und sensiblen Nerven, zu einer Schädigung der Blutgefäße durch Ausbildung von Aussackungen der Gefäßwände (sog. Mikroaneurysmen).

Ähnlich der feuchten Makuladegeneration kommt es zur vermehrten Durchlässigkeit der Netzhautgefäße mit vermehrtem Austritt von Flüssigkeit in das umgebene Netzhautgewebe. Verminderte Durchblutung sowie Blutungen aus den krankheitsbedingt neu gebildeten Gefäßen (sog. Neovaskularisationen) können den Krankheitsverlauf der Diabetische Makulopathie negativ beeinflussen und die zentrale Sehkraft zerstören.

Diagnostik

Um rechtzeitig feststellen zu können, ob Sie an einer der verschiedenen Formen der Makuladegeneration erkrankt sind, ist es sinnvoll, sich regelmäßig untersuchen zu lassen. Neben der Untersuchung des Augenhintergrundes an der Spaltlampe können wir mittels neuester Technik, der optischen Kohärenztomographie (OCT) und der Fluoreszenzangiographie, frühzeitig eine Erkrankung feststellen, ein Voranschreiten dokumentieren und ggf. die nötige Behandlung, z.B. IVOM oder Lasertherapie einleiten.

Behandlungsmöglichkeiten

Die trockene Makuladegeneration ist zurzeit noch nicht heilbar, ist sie aber die sanftere Form der Erkrankung und schreitet meist nur langsam voran.

Vor allem die Vermeidung von Risikofaktoren (Rauchentwöhnung, Bluthochdruck vermeiden, UV Licht-Schutz durch Sonnenbrillen), eine gesunde ausgewogene Ernährung und ausreichende Bewegung in frischer Luft sind wichtige Faktoren um den Krankheitsverlauf günstig zu beeinflussen.

Gerne beraten wir Sie ausführlich und helfen Ihnen bei der Auswahl von geeigneten Maßnahmen.

Im Frühstadium der feuchten Makuladegeneration ist eine Behandlung seit geraumer Zeit möglich. Durch neuartige Methoden, lassen sich Gefäßneubildungen unter der Netzhaut (subretinale choroidale Neovaskularisationen) gezielt zerstören oder das Wachstum dieser krankhaften Gefäße im Auge bremsen und damit die verschiedenen Erkrankungsformen positiv beeinflussen.

Ob und welche Therapie im Einzelfall in Frage kommt, muss nach sorgfältigen augenärztlichen Untersuchungen mit dem behandelnden Augenarzt entschieden werden.

IVOM Behandlungen
(intravitreale operative Medikamenten­eingabe)

Für die Behandlung der feuchten Form der Makuladegeneration stehen Medikamente zur Verfügung, die direkt in den Glaskörper des Auges operativ eingegeben werden, die sog. IVOM (intravitreale okuläre Medikamenteneingabe). Diese Medikamente hemmen durch Blockade von speziellen Wachstumsfaktoren (VEGF, Vascular Endothelial Growth Factor) die Neubildung und Durchlässigkeit krankhafter Gefäße. In vielen Fällen kommt es zur Verlangsamung der Sehverschlechterung, z. T. zum Stillstand oder sogar zur Rückbildung von Schwellungen und Gefäßneubildungen und damit zu einer Verbesserung der Sehschärfe. Eine IVOM-Behandlung beinhaltet zunächst meist drei operative Injektionen im Abstand von 4-6 Wochen und sollte nach engmaschigen Kontrollen bei einer erneuten Sehverschlechterung zeitnah wiederholt werden.

Der gesamte ambulante Eingriff mit Voruntersuchung- und Nachbetreuung dauert ca. 1 Std. Nach örtlicher Betäubung mit Augentropfen und erfolgter, schmerzfreier, schonender Medikamenteneingabe in den Glaskörper mit Hilfe einer Spritze, wird das operierte Auge mit einem Verband geschützt, welcher nach 3 Stunden entfernt werden kann.

Nach der Kontrolluntersuchung am nächsten Tag bei Ihrem behandelnden Augenarzt oder in unserer Tagesklinik erfolgt die nächste IVOM Behandlung nach 4-6 Wochen, bzw. eine Abschlussuntersuchung nach vier Wochen. Weitere regelmäßige Kontrolluntersuchungen nach Abschluss der Behandlung und ein sofortiges Aufsuchen des Augenarztes bei erneuter Sehverschlechterung sichern den Erfolg und anhaltende Stabilisierung des Befundes.

Risikofaktoren

  • Rauchen
  • hoher Blutdruck
  • Kreislauferkrankungen
  • genetische Vererbung
  • Umwelteinflüsse (z.B.: UV-Licht)
  • Nährstoff-,Vitamin- und Mineralienmangel